Tödliches Wochenende 5.4. – 7.4.2019

Ich lese jeden Morgen die Google News. Und der Algorithmus von Google weiss, dass ich alles rund ums Zweirad lese. Eben auch die Nachrichten über Motorrad-Unfälle.

Eigentlich habe ich damit mal angefangen um zu sehen, was für Unfälle geschehen und wie die Altersgruppe der Unfallfahrer ist. Und was ich tun kann, einen Unfall zu vermeiden. Meinen ersten Beitrag zu diesem sehr traurigen Thema habe ich bereits im November 2018 geschrieben (Die häufigsten Motorradunfälle 2018).

An diesem (o.g.) schönen Wochenende kam es zu mind. 11 Unfällen, die ihren Platz in der Presse fanden, hier die Schlagzeilen aus der Bild.de vom 07.04.2019:

Pkw nimmt Bikerin (25) die Vorfahrt – Klinik

Beim Abbiegen übersehen – Biker tot

70-Jährige missachtet Vorfahrt – Biker stirbt

Biker (55) prallt mit Radfahrer (52) zusammen – beide tot : Der 55 Jahre alte Biker gehörte zu einer Gruppe von sechs Motorradfahrern aus dem Ruhrgebiet, die zwischen Brunskappel und Wiemeringhausen unterwegs waren. Als der Mann nicht mehr folgte, fuhr die Gruppe die Strecke zurück und bemerkte, dass der 55-Jährige mit einem 52 Jahre alten Fahrradfahrer zusammengeprallt war. Beide Männer starben laut Polizei noch an der Unfallstelle, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Der genaue Unfallhergang war zunächst unklar.

Holländer (74) kracht in Grünstreifen – tot : Ein 74-Jähriger aus Holland befuhr am Freitagnachmittag mit zwei weiteren Bikern eine Landstraße im Landkreis Olpe (Nordrhein-Westfalen). Laut Polizei kam er in einer Linkskurve von der Fahrbahn ab, stürzte auf dem Grünstreifen. Der Senior aus den Niederlanden starb noch an der Unfallstelle.

Biker (54) stirbt nach Crash mit Telefonmast : Am Samstagnachmittag verlor ein Biker (54) aus Wuppertal die Kontrolle. Er fuhr in Richtung Wipperfürth durch eine langgezogene Linkskurve. Dann rutschte er nach rechts von der Straße und prallte gegen einen Telefonmast! Der Motorradfahrer zog sich schwerste Verletzungen zu, er starb noch an der Unfallstelle.

Biker (64) kracht in Mercedes – tot: Zu Beginn einer Rechtskurve verlor der 64-Jährige die Kontrolle über seine Maschine, schleuderte in den Gegenverkehr – und krachte in den Mercedes einer 67-Jährigen.

Biker (46) unter Leitplanke eingeklemmt : Ein 46-Jähriger aus Ganderkesee (Niedersachsen) wollte am Samstag die Autobahn 28 an der Abfahrt Ganderkesee-Ost verlassen. Doch seine Ducati geriet außer Kontrolle. Er stürzte und rutschte mit dem Motorrad unter die Leitplanke! Ein Augenzeuge und weitere Ersthelfer konnten den eingeklemmten Mann befreien. Der Biker kam schwer verletzt ins Krankenhaus.

30-Jähriger kracht in Leitplanke : Auf der A 29 kam ein Biker (30) am Autobahnkreuz Wilhelmshaven (Niedersachsen) aus ungeklärter Ursache von der Fahrbahn ab, krachte in die Leitplanke. Ein Rettungshubschrauber brachte ihn ins Krankenhaus.

Reifen abgefahren – Biker schwer verletzt : Im Landkreis Bad Kissingen (Bayern) stürzte ein 31-jähriger Biker in einer scharfen Linkskurve und prallte gegen die Leitplanke. Ein Rettungshubschrauber brachte ihn mit Verdacht auf Beckenbruch ins Krankenhaus. Grund für den Crash war wohl ein Fahrfehler. Zudem war das Profil am hinteren Reifen des Motorrads runtergefahren und aufgrund einer technischen Veränderung der Abgasanlage war die Betriebserlaubnis erloschen

Auto hält an – Auffahrunfall : Samstagvormittag gegen 9 Uhr verunglückte ein Motorradfahrer (63) in Endingen am Kaiserstuhl (Baden-Württemberg). Eine vorausfahrende Autofahrerin (58) stoppte, wollte rechts abbiegen. Das Motorrad krachte in das Heck des Autos, der Mann verletzte sich bei dem Sturz schwer. Er musste mit einem Rettungshubschrauber in die Klinik geflogen werden.

Von 11 Unfällen waren von den Biker 8 selbst verschuldet! Dabei sind 4 Motorradfahrer ums Leben gekommen.

3 Unfälle gehen auf das Konto von Autofahrern und zeigen wie jedes Jahr wieder die gleichen Unfallursachen. Ich persönlich halte Autofahrer für ignorant. Die Biker sind immer gut zu sehen. Auf jeden Fall sind dadurch 2 tote Biker zu beklagen. Vorfahrt nehmen ist der Unfallgrund Nr. 1!

Sechs tote Biker an einem Wochenende. Freunde, Väter, Ehemänner…

Aber was lesen wir aus den selbst verschuldeten Unfällen heraus? Genau wie bei den (Unfall verursachenden) Autofahrern ist das Durchschnittsalter sehr hoch. Meist weit über Mitte 50 und darüber.

Interessant wäre, welche Maschinen mit wie viel PS da unterm Hintern beim Unfall unterwegs waren. Eine überhöhte Geschwindigkeit ist der Hauptgrund für die allermeisten selbstverschuldeten Unfälle.

Ist hier reine Selbstüberschätzung und zu späte Reaktionsfähigkeit Schuld? Zu hohe Geschwindigkeit kann man auch mit wenigen PS hinbekommen, aber 80, 100, 150 und mehr PS erzeugen einen Thrill, einen Adrenalin-Kick ohne gleichen. Man ist immer zu schnell unterwegs. Und wozu das führt kann man oben gut nachlesen.

Zwei Sachen sind mir auch noch aufgefallen: Es sind bei den selbst verschuldeten Unfällen keine Bikerinnen zu beklagen und Motorroller-Fahrer scheinen auch vorsichtiger unterwegs zu sein…

Leute, kommt gut durch die Saison!

Update 23.04.2019 – Karfreitag und Osterwochenende – mind. elf Tote Biker

An diesem schönen Osterwochende kamen wieder mindestens elf Biker ums Leben.

Mittlerweile ist fast jeder 5 Verkehrstote ein Motorradfahrer, obwohl Biker einen wesentlich geringeren Anteil bei den Verkehrsteilnehmern stellen. Laut dem Statistischen Bundesamt sind 699 Biker bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen (insgesamt 3265).

Auch hier wieder sind aus Sicht der Polizei zu hohe Geschwindigkeit, mangelnde Kenntnis der Strecken und Selbstüberschätzung Schuld an den meisten Unfällen.

Aber auch der Klassiker bei den Unfällen lässt weiterhin nichts gutes hoffen: den Bikern wird nach wie vor von Autofahrern immer noch die Vorfahrt genommen!

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