Mit der Roller-Gruppe unterwegs…

Motorrollerfahren in der Gruppe hat seinen besonderen Reiz. Eine Gruppe ist man tatsächlich bereits zu zweit. Dabei sind schon ein paar Punkte zu beachten. Fährt man mit einem neuen Mitstreiter, sollte man sich vorher über den Fahrstil und ein paar Regeln einigen. Ist die Gruppe größer sollten die FahrerInnen diese Regeln bereits kennen.

Wer sich an diese Regeln hält macht das Fahren in der Gruppe sicherer und angenehmer. Und beim nächsten Treffen und Ausfahrt ist der “Könner” ein gerne wieder gesehender Scooter-Kollege.

Grundsätzlich sollte man in der Gruppe versetzt fahren. Oben in der Grafik könnt Ihr sehen, was gemeint ist!

Der Sinn dahinter ist, dass der Anführer der Rollergruppe (der meist links eingereiht fährt) so den Verkehr z. B. bei Überholvorgängen besser beobachten kann. Die nachfolgenden Roller reihen sich links und rechts hinter dem Leader ein. Dies bietet einen besseren Überblick über das Verkehrsgeschehen für jeden einzelnen Fahrer, ausserdem kann die Rollergruppe kompakter fahren, da der Sicherheitsabstand nur zum jeweils übernächsten Motorroller gehalten werden muss (*). Diese Fahrweise ist auch bei Ortsdurchfahrten sehr zu empfehlen.

Man kann es gar nicht oft genug sagen: Anschluss halten!

Es gibt viele Gründe warum es immer wieder Fahrer gibt, die eine Fahrgruppe auseinander reissen. Letztendlich spielen Ampeln, Aussichtspunkte etc. weniger eine Rolle, eher das der Fahrer einfach nur träumt. Wir sind alles erwachsene Menschen. Wir wissen was passiert, wenn wir uns nicht an die (Fahr-) Regeln halten…

Weitere beliebte Punkte sind Ampeln und Abzweigungen. Bitte achtet an Ampeln darauf, ob euer Hintermann bei der gleichen Grünphase folgen kann. Bei Abzweigungen gilt ähnliches. Wendet den Spiegelblick an! Könnt ihr euren Hintermann noch sehen?! Und ist mein Hintermann nach der Abbiegung noch da?

Der Spiegelblick dient also nicht nur der eigenen Sicherheit, sonder auch dem Zusammenbleiben der Rollergruppe.

Reißt die Gruppe trotzdem einmal auseinander bleibt der Fahrer, der den Verlust des Hinterherfahrenden feststellt, an einer geeigneten Stelle am Straßenrand stehen, so dass der fließende Verkehr nicht behindert wird. Die Vorausfahrenden werden dies bemerken und ebenfalls stehen bleiben. Der Leader wird den Verlust seiner Gruppe bemerken und klären, warum die Gruppe zerissen ist und versucht diese wieder zusammen zuführen.

Man sollte also besser vor Antritt der Tour die Handy-Nummern auszutauschen um diese Situation zu meistern.

Bewährt hat sich, dass die schwächeren Roller hinter dem Leader fahren. Dadurch ist es dem Leader möglich, dass richtige Tempo für die ganze Fahrgemeinschaft zu finden.

Bei sehr anspruchsvollen Strecken kann man aber auch die Gruppe umstellen. Nicht jeder ist ein Kurvenräuber oder geborener Rennfahrer. Wichtig ist, dass die führende Gruppe nicht vergisst, dass sie einen gemütlichen Teil der Fahrgruppe noch hinter sich hat und auf diese an einer akzeptablen Stelle wartet. Denn kommt erst einmal Unmut und Frust auf, ist es schnell vorbei mit dem Gruppengefühl. Alleine fahren kann jeder! In der Gruppe fahren fordert von allen Teilnehmern Rücksichtsnahme!

Es gibt noch zig weitere Tipps und Ratschläge für das Fahren in der Motorrollergruppe. Wichtig ist, dass ihr euch vorher absprecht und Rücksicht auf einander nehmt. Und bitte immer bedenken (klar auch eure eigene Sicherheit): Nobody is perfect!

(*) Hierzu gibt es eine Bemerkung der Polizei, dass der Abstand zum nächsten Fahrzeug entscheidend ist, egal ob man versetzt verfährt. (Dank an Horst von den Roller-Rebellen Bremen)

Mit dem Motorroller durch den Winter?!

Snowmobil von Yamaha

Klar, mit einem Snowmobil z.B. von Yamaha (Produktfoto) könnte man, Schnee voraus gesetzt, ordentlich Dampf machen. Auch der Wetter bzw. Windschutz ist OK. Aber…

In unseren Breiten ist ein Motorroller schon eine richtige eierlegende Wollmilchsau. Anders als Motorräder oder andere Zweiräder ist allein der typische Vorbau bereits der erste Schutz gegen Nässe, Wind und Kälte. Ausgerüstet mit Windschild, Wind- und Wetterschutz oder Rollerdecke, Handprotektoren, ggf. Handstulpen, heizbaren Griffen und wenn möglich, sogar einer heizbaren Sitzbank kann man ziemlich lange in den Winter hinein fahren. Wer Ganzjahresreifen drauf hat, traut sich sogar noch ein bisschen länger im Winter zu fahren als die anderen…

Bei 5°C ist meistens aber Schluss. Nach ca. 20 Minuten kriecht die Kälte durch. Wer zum Beispiel nur ganz normale Michelin City Grip fährt, der verliert unter 7°C schnell an Haftung.

Yamaha X-Max 300 mit Sonderzubehör

Dieser Yamaha X-Max 300 ist mit einer Griffheizung und den Wind- und Wetterschutz von Yamaha ausgestattet. Mittlerweile gibt es tollen Wind- und Wetterschutz auch aus Italien bei z.B. Ebay für fast jedem Roller zu kaufen.

Für eine Strecke von ca. 20 min reicht oft zusätzlich zur Griffheizung und dem Wind- und Wetterschutz auch eine normale Jeans, feste Halbstiefel und natürlich Winterhandschuhe/ Winterjacke aus. In der dunklen Jahreszeit sollte man definitiv zusätzlich noch eine gelbe Sicherheitsweste tragen. Aber ganz ehrlich: Spass macht das nicht! Es ist kalt, dunkel, nass und rutschig!

Elbfähre Glückstadt-Wischhafen

Wer Lust darauf hat bei schönem Wetter von Schleswig-Holstein an die Nordseeküste in Niedersachsen zu fahren, kann den Weg über die Elbe abkürzen. Diese Tour ist Landschaftlich ausgesprochen reizvoll. Das i-Tüpfelchen ist aber die Elbquerung. Bei schönem Wetter möchte man gar nicht mehr vom Schiff herunter!

Beachtet bitte die Fahrpläne und Preise unter https://www.elbfaehre.de/

Fähranleger Glückstadt
Fähre auf der Elbe

Motorroller vs. Motorrad

Ich frage mich immer warum Motorroller mit Motorräder verglichen werden. Und vor allem, mit welchem Typ Motorrad?

Mit einem Naked Bike, Cruiser, Chopper, Racing, Scrambler, Trial, Enduro oder wer weiss sonst noch eine Gattung der Motorräder?

Dabei sind Motorroller ebenfalls nur eine Gattung der Motorräder. Man kann einfach innerhalb der Gruppierungen nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Es gibt daher auch keinen Grund Großroller zu stigmatieren.

Es scheint sich mittlerweile auch in der Biker-Szene rum zusprechen, dass Motorroller einfach praktisch zum pendeln sind. Und für die flotte Fahrt und den Spass sorgen beim Großroller die Automatik und genügend PS, um auch auf der Autobahn mithalten zu können. Allerdings macht es ab 140-150 km/h, aufgrund der kleineren Räder, weniger Freude.

Im nachfolgenden Video beschreibt ein Biker seine Gefühle und Erfahrungen mit einem Motorroller Yamaha X-Max 300. Wann immer ihr ins Video klickt, der Fahrer ist am jubeln über den Scooter. Und fragt sich letztlich, ob man denn wirklich mehr braucht. Die Antwort wissen wir Rollerfahrer ja… 😉

Wer seinem Roller ordentlich die Sporen gibt, wird das eine oder andere Duell mit einem vergleichbaren Motorrad gewinnen und ihm seine Rücklichter zeigen.

Hersteller wie Yamaha, Suzuki und Honda bauen eben auch Motorräder und pimpen ihre Roller genau in diese Richtung. Motoren, Gabelbrücken und Chassis stammen meist aus dem Motorradbau.

Aufgrund der kleineren Räder können Roller auf verschlungenen Landstrasse einen Vorteil herausfahren. Genauso wie bei engen bis sehr engen Kurven in den Bergen. Und für die einfache Fahrstrecke sorgt z.B. die Variomatik für angenehmes gleiten. Überholvorgänge sind da kein Zauberstück.

Am Ziel angekommen passt mindestens ein Helm ins Staufach unter der Sitzbank. Raumwunder wie der Suzuki Burgman 650 kriegen meist noch die Jacke unter. Ansonsten findet sich aber noch genügend Raum im Top-Case.

Am Ende werden vor allem Motorradfahrer überrascht sein, wie viel Spass so ein – Motor – Roller macht. Dank dem Wetterschutz und die Vollautomatik können die großen Roller fast ganzjährig gefahren werden.

In diesem Sinne, die linke zum Gruß.

Rollerfahrer on tour. 2018. Schleswig-Holstein, Harz.

Netiquette

Netiquette, was heisst das bzw. was ist das genau? Wikipedia hat dazu eine klare Definition.

Lasst uns folgendes besonders beachten:

  • habt Respekt
  • bleibt höflich.
  • seid tolerant.
  • Offen für neue Gedanken.
  • lasst den anderen sein Gesicht wahren.
  • kommuniziert nicht in ein- oder Zweiwortsätzen.
  • beantwortet Fragen innerhalb 48 Stunden.
  • Vermeidet abwertende Fäkalsprache: “Find ich scheisse…”, “Das ist kacke…” und ähnliches.

Auf den Punkt gebracht bedeutet das für mich: Die eigene Freiheit hört dort auf, wo die des anderen anfängt.

Auf ein gutes Miteinander!