Andrea, Danke!

Es gibt Menschen, mit denen verbringt man nicht viel Zeit.

Andrea und ich hatten etwas über ein Jahr – mehr nicht. Und doch hat sie tiefe Spuren in mir hinterlassen.

Andrea war eine Naturgewalt: groß, kräftig und voller Gefühl.

Und dann kommt da so ein Arschloch um die Ecke – namens Krebs. Ein richtig mieses Arschloch: Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Im September 2024 haben wir angefangen, über das zu sprechen, was da kommen wird.

Schon dieser erste Tag – beim Eis in der Eis-Liebe und unsere Fahrt nach Bad Segeberg an den See – war groß und emotional.

Eine ihrer Fragen damals war, ob man sie vergessen wird. Ich konnte schon da sagen: Niemand wird vergessen. Und dass es im Herzen mehr als einen Platz geben kann.

Es folgten Monate voller Mut und Zuversicht, aber auch Rückschläge – und schließlich unser letztes Gespräch. Bei Andrea im Krankenhaus.

Ich hatte mir Zeit genommen, keine weiteren Termine an diesem Tag.
Wir sprachen über fünf Stunden. Andrea erzählte mir aus ihrem Leben – wild, bewegt, verletzt. Von Liebe, Erfüllung und dem Danach.

Ich war tief bewegt von ihrer Klarheit und ihrem Mut. Von ihrem großen Herzen.

Nach unserem Gespräch schrieb ich zwei Songs: einen über Andrea, ihr Leben und ihre beiden großen Leidenschaften – Angeln und Motorroller – und einen über unser Thema am Krankenbett: Dass wir auf der anderen Seite wiedersehen, wen wir hier geliebt haben – und wer uns hier geliebt hat.

Und dann kam die Nachricht am 15.10.2025: „Andrea ist friedlich im Kreise ihrer Lieben eingeschlafen.“

Gute Reise, Andrea – wir werden uns wiedersehen!

Über die Roller-Community

In der Vergangenheit habe ich oft erlebt, was passiert, wenn Motorradfahrer versuchen, sich in Rollergruppen einzubringen. Der Ton ändert sich. Der Fokus verschiebt sich. Auf einmal geht es um PS, Dominanz, Besserwisserei – nicht um Zusammenhalt, Rücksicht oder geteilte Freude. Ganze Gruppen wurden dadurch ins Wanken gebracht. Die Atmosphäre, die gewachsene Kultur – all das geriet unter Druck. Manche Gemeinschaft leidet heute noch an diesen Nachwirkungen.

Ich habe nicht etwas gegen Motorräder. Viele von uns haben selbst mal eins besessen oder sind offen für Technik und Vielfalt. Aber: Rollerfahren ist mehr als nur Fortbewegung. Es ist ein eigener Stil, ein anderes Lebensgefühl – und daraus entsteht etwas Wertvolles: eine Gemeinschaft auf Augenhöhe.

Und zu dieser Rollerwelt gehören selbstverständlich auch die Dreirad-Motorroller, also die Fahrzeuge mit zwei Vorderrädern.

Sie bringen oft Menschen zurück auf die Straße, die sonst gar nicht (mehr) fahren könnten – ob durch körperliche Einschränkungen, Unsicherheiten oder einfach aus Komfortgründen.

Auch sie stehen für das, was uns verbindet: Freiheit, Stabilität, Freude am Unterwegssein.

Dreiradroller sind Teil der Szene. Und sie sind willkommen – ausdrücklich.

Ich habe durch meine Erfahrungen gelernt. Und rechtzeitig die Weichen gestellt.

Eine Roller-Community bleibt eine Roller-Community.

Denn wir fahren nicht, um uns zu messen. Wir fahren, um gemeinsam unterwegs zu sein. Weil uns der Weg wichtiger ist als das Ziel.
Weil wir wissen, dass echte Gemeinschaft nicht vom Hubraum kommt – sondern vom Herzen.

Warum eigenständige Motorrollerclubs unverzichtbar sind

Gerade in einer Zeit, in der alles immer mehr verschwimmt – Typen, Szenen, Interessen – braucht es stabile Anker: Motorrollerclubs, die klar bei sich bleiben. Diese Gruppen sind das Rückgrat der Roller-Community. Sie halten Kultur und Geist des Rollerfahrens lebendig, geben Raum für Begegnung, Austausch, Zugehörigkeit.

Ein eigenständiger Rollerclub hat nicht nur organisatorische Aufgaben – er ist Träger einer Haltung. Er schützt den Charakter der Gemeinschaft vor dem Auseinanderdriften, er gibt neuen Fahrern Orientierung, er schafft einen sicheren Raum für respektvolles Miteinander.

Ohne diese Clubs würde die Szene sich auflösen.
Verlieren wir diese klaren Strukturen, verwässert die Kultur – bis am Ende nur noch eine diffuse Menge übrig bleibt, in der niemand mehr weiß, wofür man eigentlich zusammenkommt.

Darum ist es so wichtig, dass sich Rollerclubs nicht anpassen – sondern Position beziehen. Nicht um auszugrenzen, sondern um das zu bewahren, was uns ausmacht.

Gerade deshalb sind eigenständige Motorrollerclubs so wichtig. Sie bewahren diese Kultur. Sie schaffen Raum für Austausch und Freundschaft auf Augenhöhe. Sie schützen das, was uns verbindet.

Motorrollerfahren ist kein Ersatz. Es ist eine eigene Kultur.

Und genau dazu stehe ich!

Dreirad Motorroller, darum!

Das Thema Dreirad Motorroller geht in der allgemeinen Euphorie der Biker klang- und sanglos unter.

Einen Motorroller mit zwei Rädern zu grüßen und zu akzeptieren, fällt den „gestandenen“ Motorradfahrern schon sehr schwer. Aber wenn der Scooter auch noch ein drittes Rad hat, dann ist wirklich Schluss mit lustig.

Genial zu sehen, wie die „Biker“ selektiv die Gruppe grüßen! Schlimm ist, wenn man aus Versehen in eine Gruppe Motorräder kommt. Die entgegenkommenden Brüder im Geiste haben keine Scheu vor Peinlichkeiten, ihrerseits.

Ich schweife aber ab.

Bereits 2020 war ich auf einem Dreirad-Motorroller Treffen am Coffee to Fly. Und war sehr begeistert von den FahrerInnen.

In den letzten fünf Jahren hat sich zu diesem Thema bereits viel getan und bei meinem Club, den Alster-Roller, fahren immer mehr PilotInnen auf drei Rädern mit.

Die Gründe mit einem dreirädrigen Motorroller zu fahren sind vielfältig. Ich lasse diese mal aussen vor. Denn es zählt ja, was der Fahrende daraus macht.

Dreirädrige Motorroller, immer mit dabei!

Und Jahreskilometerleistungen um die 8.000 -10.000 Kilometer (und mehr) sprechen für sich. Da kommt so mancher Schönwetterfahrer auf seinem fetten Motorrad in 10 Jahren nicht ran.

Mittlerweile gibt es reichlich Auswahl. Egal ob die Dreirad-Scooter von Piaggio, Yamaha, Peugeot, Kymco oder Quadro V3 kommen, Spass machen sie alle und an Leistung für den Spass und die Freude mangelt es auch nicht.

Man kann wählen zwischen 300 – 550 ccm und hat je nach Modell und Anbieter zwischen 25 – 51 PS zur Verfügung.

Das Fahren ist etwas anders als auf zwei Rädern, aber schnell hat man sich dran gewöhnt.

Ich persönlich freue mich über die Rollerfreunde mit drei Rädern. Und auf die nächste Tour mit Euch!

DLzG

Blogger vs. YouTube – Konkurrenz oder Ergänzung?

Video Killed the Radio Star – oder in der heutigen Zeit: YouTube killt die Blogger?

Ich gebe es zu: Ich liebe es, Videos über Motorroller und Motorräder auf YouTube zu schauen! Einer meiner Favoriten ist Kasi on Tour. Gut gemachte Videos bieten eine tolle Ergänzung zu klassischen Blogs – und ja, als Blogger komme ich da manchmal an meine Grenzen.

Aber genau das ist die Herausforderung! Ich versuche, meine Berichte so spannend und fesselnd zu gestalten, dass meine Leser gerne „hängen bleiben“. Und natürlich nutze ich auch mal das eine oder andere YouTube-Video, um Inhalte noch lebendiger zu machen.

Ich befinde mich als Blogger genauso im Wandel wie seinerzeit das Radio oder etwas später die Schallplatte, die drohte, von der CD verdrängt zu werden.

Als Video Killed the Radio Star 1979 erschien, schien das Radio vom Fernsehen verdrängt zu werden. Doch es blieb bestehen – heute gibt es Webradio, Podcasts und digitale Sender. Trotz Streaming-Diensten bleibt Radio wegen seiner Live-Moderationen und Musikauswahl beliebt.

Schaalsee, Start der Saison mit 25 Motorrollern, 2024

Die CD löste in den 1980ern die Schallplatte ab, später kamen MP3s und Streaming-Dienste. Doch Vinyl ist zurück: Musikfans schätzen den warmen Klang und das besondere Erlebnis.

Früher dominierten Blogs das Internet, dann kamen YouTube und Social Media. Trotzdem bestehen Blogs weiterhin – oft als spezialisierte Inhalte oder ergänzend zu Videos. So wie mein Blog „Treffpunkt Motorroller“, wo alle Themen sich letztlich nur um Motorroller und die dazugehörige Szene drehen.

Wenn Radfahrer übermütig werden. Breiholz 2024

Ich glaube nicht, dass Blogger aussterben. Aber wir müssen uns anpassen – an neue Lese- und Sehgewohnheiten. Texte dürfen nicht zu lang sein, Bilder und Videos machen Inhalte lebendiger. Doch eines bleibt: Gute Geschichten werden immer gerne gelesen!

Schön, dass Du hier bist! Wenn Dir mein Blog gefällt, lass gerne ein Like da und teile ihn auf Facebook, Instagram, TikTok oder in Foren. Denn: Besucher kann man nie genug haben!

Motorrollerclubs

Ich fange heute gleich mit einer Statistik aus dem Jahr 2023 an. Meinem eigentlichen Thema, Motorrollerclubs, nähere ich mich mit einigen Umwegen.

In 2023 haben Motorroller (inkl. 125 ccm Roller und Dreiräder) einen Marktanteil von 24,85 % in Deutschland gehabt. Wenn man die Kraftroller (über 125 ccm) für sich alleine nimmt, kommt man gerade auf 8,01 % Marktanteil. Davon entfallen allein auf die Vespas ab 150 ccm 39,06 %.

Diesen mickrigen 8,01 % der Kraftroller stehen 58,33 % Krafträder (Motorräder über 125 ccm) gegenüber.

Das macht sich auch im täglichen Strassenbild sichtbar. Wir Maxi-Scooter Fahrer sind wenige und unter uns gibt es recht viele Fahrer, die dass Fahrzeug nicht als Hobby nutzen, sondern um günstig und effizient von A nach B zu kommen.

Die allermeisten Vespisti finden sich in diverse Rollerclubs wieder, die nur Vespa und ähnliche Fabrikate dulden.

So bleiben von den knappen 8 % immer weniger Fahrer übrig, die den Großroller für gemeinschaftliche Aktivitäten in Rollerclubs nutzen.

Also für alle Freunde von Maxi-Scootern kein Grund für Luftsprünge.

Natürlich kann man Motorroller UND Motorrad fahren, dass eine schliesst das andere nicht aus. Zu unterschiedlich sind die Fahrmöglichkeiten um es nur mit einer Gattung der Zweiräder abzudecken. Ich denke da z.B. an Reiseenduros, Sportbikes oder einfach an Bobber. Es gibt noch viele Gattungen mehr, wir Maxi-Scooter sind eine davon.

Allerdings wollen die aller wenigsten Motorradclubs Motorroller, egal wie groß der Roller ist, in ihren Reihen haben. Vielen sind wir Rollerfahrer sogar unangenehm, fast peinlich. Darüber habe ich bereits öfters in meinem Blog geschrieben.

Und selten sieht man eine Gruppe von Harley Davidson Fahrern, die gemeinsam mit BMW GS Fahrern unterwegs sind. Richtig bunt gemischte Motorradgruppen sieht man auch selten. Die Anforderungen an die verschiedenen Bikes sind halt nicht immer Gruppenkompatibel.

Es gibt es noch viele weitere verschiedene Themen Clubs, die z.B. nur mit Frauen fahren, oder nur mit Reiseenduros oder Naked Bikes. Wer sein Profil ändert, muss dann den Club verlassen.

Ihr ahnt es bestimmt schon worauf ich hinaus will, oder?

Macht es wirklich Sinn, in einem Motorrollerclub auch Motorräder aufzunehmen?

Es gibt Mitglieder, die vom Roller auf das Motorrad wechseln. Und die wollen gerne in der Gemeinschaft bleiben. War nicht der Motorroller der Grund in dieser Gemeinschaft zu sein?

Andererseits können einige Mitglieder gut trennen und haben extra für den Club einen Motorroller für Treffen und Ausfahrten. Und können so die besondere Gemeinschaft eines Rollerclubs auch weiterhin geniessen.

Wo ist der Reiz für Maxi-Roller mit Motorrädern zusammen zu fahren? Und was denken andere Motorradfahrer über ihre „Kollegen“, die bei den Rollerfreunden und nicht mit anderen Motorrädern mitfahren?

Wie viel Motorrad verträgt ein Motorrollerclub ohne seine Identität zu verlieren?

Es mag zwar dem einen oder anderen Motorrollerfahrer egal sein, mit wem er fährt bzw welche Gattung an Zweirädern mit dabei sind. Die meisten der Rollerpiloten mögen viel lieber mit anderen Rollerfreunden unterwegs sein.

Wenn das geschützte Habitat für Motorroller in einem, speziell für sie gegründeten Club, aufgeweicht wird durch mitfahrende Motorräder, die in der Regel viel mehr PS und Hubraum haben, wozu braucht es dann einen Motorrollerclub? Reicht dann nicht eine 08/15 Fahrgemeinschaft aus?

Ich finde, die Alster-Roller machen es genau richtig! Ihre Entscheidung, keine Motorräder in ihren Reihen aufzunehmen, ist weitsichtig und im Sinne unserer kleinen, bescheidenden Motorrollerszene.

Scooters only, no motorcycles

Forever young. Biker sterben jung…

Ahoi, Dummköpfe voraus! So hätte die Schlagzeile heute lauten können.

Aber ich hatte noch viele weitere Ideen im Kopf, wie man jungen Männern ihre Einfalt vor Augen halten kann.

Am besten finde ich Chris, der nun auch nicht mehr ganz taufrisch ist und mit Sicherheit bald zu den Oldies gehört.

Als ich mit 52 Jahren das Rollerfahren startete, tat ich dies, weil ich den Motorroller für mich einfach für die bessere Wahl hielt.

Und nun, viele Jahre später, steh ich immer noch auf Maxi-Scooter und ziehe diese jedem Motorrad langfristig vor. Und dabei werde ich immer älter und grauer. Und die Rente ist auch bald in Sicht.

Soll ich nun mit dem Fahren aufhören bloss weil ich „alt“ werde?

Die Gazette 1000PS.de hat hierzu mal einen Bericht der „Motorrad-Markt aktuell“ sehr ausführlich beschrieben. —> LESEN

Für Motorrollerfahrer habe ich auch was zusammen gefasst, siehe HIER.

Und gerade solche Aussagen von Bikern (siehe oben) haben mich 2018 dazu veranlasst, eine Website bzw. Blog nur für Motorroller und deren Klientel zu machen. Frei von jeglichen Druck und Meinung aus der Motorrad-Szene, zu der die Motorroller letztlich genauso dazu gehören wie Supersportler, Motocross, Cruiser, Naked Bikes und viele andere.

Witzigerweise hatte ich gerade bei meinem Herz-Motorrollerclub, den Alster-Roller, zwei Abgänge. Der eine (Ende 40) will nun endlich ein richtiger Biker sein, der andere hält seinen Honda X-ADV für ein Motorrad und fühlt sich in einer Gruppe, die nur mit Motorrollern fährt, diskriminiert! Auch dazu habe ich etwas geschrieben, siehe hier.

Lieber Chris und Konsorten, wenn ich schon Sternenstaub bin, werdet Ihr hoffentlich auf tolerantere Motorradfahrer stoßen als Ihr es heute seid. Die Euch akzeptieren und respektieren, jetzt, wo Ihr in Ehren grau und älter geworden seid.

Falls Ihr überhaupt so alt werdet. Denn auf dem Weg zum Rentner sein kann viel passieren. Gesundheit und Leben ist ein knappes Gut. Die Freude daran älter zu werden, ist daher verständlicher Weise groß!

Da ist kein Platz für Ignoranz und Spot. Und glaubt mir eins aus Erfahrung, auf dem Friedhof liegen mehr junge Menschen…

Und hier der Vlog von „Kasi on tour„, mit dem Auslöser für meinen heutigen Blog.

Die Freiheit auf zwei Rädern

Es heißt oft, dass das Fahren auf zwei Rädern Freiheit bedeutet, aber was genau ist diese Freiheit? In einem freien Land leben wir doch alle in Freiheit, also was macht das Gefühl auf dem Roller so besonders?

Lange habe ich darüber nachgedacht und bin zu keinem klaren Schluss gekommen. Ich habe gegoogelt, was Freiheit für Motorradfahrer bedeutet, doch auch dort fand ich keine wirklich befriedigende Antwort. Stattdessen stieß ich immer wieder auf den Versuch, diese Freiheit mit Sinneswahrnehmungen zu beschreiben.

Es ist ein besonderes Gefühl, nur auf zwei Rädern unterwegs zu sein, die Beschleunigung zu spüren und den Weg mit allen Sinnen zu erleben. Es sind die Gerüche, die einem während der Fahrt begegnen – frisch gemähtes Gras, der Duft des Waldes, das Aroma von Rapsfeldern im Frühling oder die herbstlichen Düfte, die sich über die Straßen legen. Jeder Tag hat seine eigenen Gerüche und Herausforderungen.

Dann sind da noch die Temperaturunterschiede, wenn man von einem sonnigen Abschnitt in den Schatten fährt, die Fahrt durch Rapsfelder, Wälder, über Weiden und Auen. Die Strecken am See oder Meer entlang, über Berge, auf und ab.

Jede Straße hat ihren eigenen Belag, und mit ihm kommen die Gefahren – Sand, Öl, andere Hindernisse. Das Wetter stellt uns vor echte Herausforderungen: Regen, nasse Straßen, starker Seitenwind, die glühende Sonne im Sommer. Die richtige Kleidung zu finden, wird zur täglichen Herausforderung.

Aber ist das wirklich Freiheit? Für mich fühlt es sich anders an. Die einzige Freiheit, die ich wirklich spüre, ist die, schneller und wendiger zu sein als die Autos um mich herum. Ich kann an der Ampel nach vorne fahren, im Stau zwischen den Autos hindurchschlängeln und direkt vor meinem Ziel parken. Doch das ist eine Freiheit, die ich oft auf Kosten anderer auslebe.

Für mich bleibt das Fahren auf dem Roller ein Fest für die Sinne. Es ist ein Moment der Klarheit, in dem der Kopf frei wird, frei von Arbeit, Sorgen und den täglichen Nöten. Doch mit Freiheit hat das wenig zu tun. Ich fühle, also bin ich – und das ist es, was das Fahren auf zwei Rädern für mich ausmacht. Es ist die Intensität des Erlebens, die es so besonders macht, nicht die Freiheit.

Rollerfahrer haben keine Erfahrung mit Motorradfahrern. Basta!

Es gibt so Tage wie diesen, da möchte man am gesunden Menschenverstand zweifeln und am liebsten Albert Einstein zitieren!

Was habe ich heute bei Facebook erlebt? Nämlich, zweifle niemals die Kompetenz eines Motorradfahrers an! Schon gar nicht, wenn er vielleicht eine Harley oder ein anderes hochpreisiges Bike fährt!

Gotteslästerung!

Ich nenne meinen Gesprächspartner hier einfach mal abgekürzt KDKM! Dieser hatte einen Post bei FB online gestellt in dem es darum ging, ich zitiere den Bericht aus Baden online:

Am Motodrom, der Kreisstraße 5311 zwischen Wagshurst und Rheinbischofsheim, wurden wohl in der Nacht zum Samstag alle Verbotsschilder für Motorradfahrer abgesägt. Diese Schilder weisen darauf hin, dass es Motorradfahrern zwischen März und Oktober verboten ist, diese Strecke zu bestimmten Zeiten von Freitag bis Sonntag sowie an Feiertagen zu nutzen. Die Polizei ermittelt. Sie vermutet die Täterschaft in den Gegnern dieses Verbots, gegen das auch schon mehrere Gerichtsverfahren angestrengt wurden.

Ein anderer User antworte darauf und ich antwortete diesem User auf seinen Post. Ich schrieb darüber, dass gerade die Leistungsträger unserer Gesellschaft mit ihren HD zum Lärm aus puren Egoismus beitragen. Denn mein Vorredner zweifelte die Intelligenz der Krachmacher an. Und ich betrachte das anders: ohne Intelligenz kein Leistungsträger. Also ist der Krach reiner Egoismus…

Das missfiel KDKM sehr und er drohte mir: …Und seit wann kostet es viel Geld, wenn man Motorrad fahren möchte? Du bist offensichtlich kein Motorradfahrer oder hast absolut keine Ahnung von der Materie. Wenn du hier nur rumtollen willst, begleite ich dich gerne zum Ausgang…

Ich: Ich verstehe Deine Reaktion nicht. Ich habe auf RP geantwortet und nicht auf den Artikel. Sorry, wenn Du mich missverstanden hast!

Nun ging es richtig zur Sache!

KDKM: Ich verstehe deinen Kommentar durchaus, aber die deine Aussage zeugt einfach nur von fetten Vorurteilen – aber auch nicht mehr! Ich habe dich gerade mal gegoogelt und demnach fährst du offenbar nur Fahrrad, Roller und Auto. Wenn du also zwar Vorurteile aber keine Erfahrungen mit Motorradfahrern hast, halte dich bitte zurück.

Dann wollte mir KDKM noch weiter seine Meinung und weitere Vorurteile aufdrücken.

Nun frage ich mich ehrlich, wer hat hier die Vorurteile?

Ich bewege meinen „Roller“ 10.000 – 13.000 km im Jahr, treffe unterwegs auf unzählige Motorradfahrer aus ganz unterschiedlichen Motorradgattungen, bin auf diversen Motorradtreffpunkten, bei Händlern und Aussteller anzutreffen, fahre ab und zu selber Motorrad, habe Freunde und Familie die Motorrad fahren.

Aufgrund meines Blogs und meiner Leidenschaft für Motorroller setze ich mich sehr differenziert mit dem Thema Zweirad auseinander. Man bedenke, ich will Motorroller fahren, ich muss nicht! Deswegen schloss ich das Thema mit folgenden Post ab:

KDKM, Du kannst es Dir gerne so hinlegen wie Du es brauchst. Und Du kannst mir, der ja angeblich nur Fahrrad, Roller und Auto fährt und keine Erfahrungen mit Motorradfahrern hat, gerne Vorurteile unterschieben. Ich werde mich hier nicht rechtfertigen müssen. Bleib bei Deiner Interpretation und Deinen eigenen Vorurteilen. Ich persönlich finde Sachbeschädigung ein No-Go. Egal von wem! Genauso finde ich zu laute Motorräder und Autos extrem egoistisch. Erstaunlich das Du so viel Zeit hast auf einen Post der an einen anderen Facebooker ging, mit mir so steil zu gehen.

Trotzdem bedanke ich mich recht herzlich bei KDKM für dieses neue Thema in meinem Blog sowie der Bestätigung, dass echte Biker nicht nur keinen Roller fahren, sondern diese auch noch für inkompetent halten… 😁

PS.: Nachtrag 03/2023 – Es ging bei dem Verbot nicht um Lärm, sondern um besonders viele Unfälle an der Strecke! Ist keinem in der Hitze des Gefechtes aufgefallen…

Vom Bock, dem Hobel und der Maschine

Eine nicht ganz ernst gemeinte und persönliche Betrachtung!

Ich fahre Roller. Motorroller.

Angefangen habe ich 2014 mit einem süßen 125 ccm Honda, dem fahrenden Küchenstuhl SHi 125. SH heisst übrigens „Small Honda“. Wie sinnig 🙂

Nach 4 Jahren und etwas über 30.000 Kilometer konnte ich mich endlich zum A2 aufraffen und fuhr beinahe 25.000 km bis 2021 mit dem damals famosen Yamaha X-Max 300. In dieser Zeit ist auch mein Blog Treffpunkt-Motorroller entstanden.

Andrea  (+ 2020) auf Honda SHi 125 und Yamaha X-Max 300

2021 war mein letzter Wechsel, auf einen Yamaha TMax 560. Der mittlerweile auch schon wieder 24.000 km runter hat.

Jetzt geht es gleich zum Thema, wer sich vorher einlesen möchte findet HIER ein wunderbares Wiktionary zum Motorradjargon. Achtet bitte besonders auf alle Texte zum Thema Motorroller und Grüßen usw.!

Niemals, wirklich niemals wäre ich auf die Idee gekommen, meinen Honda SHi125, den X-Max 300 oder den TMax 560 als Maschine zu titulieren!

Warum? Deswegen:

Das ist eine Maschine! Ton an!
3 Maschinen und ein Motorroller!

Maschine ist was lautes, kräftiges und faszinierendes, auch zum ansehen!

Links Motorroller, rechts Maschine!

Ich hoffe, ich konnte den Unterschied klar machen. Denn dieser Begriff kommt ganz klar aus der Motorradszene!

Dann gibt es die Fraktion der verhinderten Biker, weit über 60. Die reden von ihrem Motorroller so: „Mein Bock kommt blablabla aus der Werkstatt“ oder“ Am blablabla bekomm ich meinen Hobel…“

Maschine (V2), Bock und/ oder Hobel

Ach Leute, dann kauft Euch doch einen Bock oder Hobel. Aber ein Motorroller ist entweder ein Roller oder ein Scooter. Er ist keine Maschine, kein Bock und kein Hobel. Denn wo gehobelt wird, da fallen Späne. Und die kleinen Motorroller taugen einfach nicht zum Bock. Ja ich weiss, im Tierreich gibt es auch kleine Böcke…

Ein Motorroller ist Kunst in Plastik gegossen. Wartungsarm und unaufdringlich. Mit Tugenden und Annehmlichkeiten, die begeistern. Und an die kommt keine Maschine, kein Bock und auch kein Hobel ran.

Kunst in Plaste und Elaste

Bist Du mit Deinem Motorroller mit Maschinen, Böcken und Hobeln unterwegs wirst Du überschattet. Niemand nimmt Dich wirklich ernst bzw. wahr.

Denn Du fährst einen Roller. Motorroller. Steh dazu und geniesse die Zeit mit anderen Kunstliebhabern.

Man ignoriert uns. Man macht sich über uns lustig.

Aber übersehen, können sie uns nicht.

Landtag gibt Bikern eine Stimme

HOCHSCHALTEN – Dialog statt Verbot

Im Jahr 2024 sollen gemäß Beschluss des Landkreis Holzminden vom 26.06.2023 im Rahmen eines Pilotprojektes des niedersächsischen Umweltministeriums Maßnahmen gegen den Motorradverkehr im Landkreis Holzminden an verschiedenen Orten umgesetzt werden. Die Vorschläge stammen von der Deutschen Umwelthilfe e. V.. Diese Petition richtet sich nicht gegen das ganze Pilotprojekt, sondern gegen die Maßnahmen, die wir für unverhältnismäßig halten und deren Rechtmäßigkeit zum Teil fraglich ist. Die geplanten Maßnahmen gefährden das wirtschaftliche Überleben mehrerer Gaststätten und Hotels, ihre Umsetzung würde die Existenz der Inhaber und Mitarbeiter leichtfertig aufs Spiel setzen. Neben den Forderungen dieser Petition erneuern wir unser Angebot zur Mitwirkung an der Entwicklung von Lösungen im Sinne eines fairen Interessenausgleichs.

Die unverhältnismäßigen und rechtlich fragwürdigen Maßnahmen sind:

• Verkehrsverbote für Krafträder (Verkehrszeichen 255) an definierten Wochenenden (mindestens ein Wochenende im Monat) von Freitag bis Sonntag und an allen Feiertagen zwischen April und Oktober.

• Verkehrsverbote für Krafträder (Verkehrszeichen 255), deren eingetragenes„Standgeräusch“eine Lautstärke von 90 db(A) überschreitet (das wären 90 % aller zugelassenen Krafträder).

• Geschwindigkeitsbeschränkungen, die ausschließlich für Krafträder gelten.

Die geplanten Maßnahmen stellen eine unverhältnismäßige Einschränkung der individuellen Mobilität dar und richten sich explizit gegen einen Teil der Verkehrsteilnehmer.

Die Ausrichtung der Gastronomie und Hotellerie – speziell in dieser Region – werden nicht beachtet, massive Einschnitte für diese Branche werden billigend in Kauf genommen, was auch dem Interesse des Landes Niedersachsen entgegensteht. Mehrere überregional bekannte Motorradtreffs wie die Villa Löwenherz in Lauenförde, die Tonenburg, das Bistro & Bikertreff „Auf dem Ith“ oder auch das Köterberghaus – jeweils mit vielen Tages- und Urlaubsgästen – haben eine lange Tradition und sind wichtige Magneten für den Tourismus in der Region. Die geplanten Maßnahmen gefährden grundlos Arbeitsplätze in dieser ohnehin schwierigen Zeit für die Gastronomie. Alleine die “Ankündigung“ des Pilotprojektes führt zu messbaren wirtschaftlichen Einbußen.

Wenn die Maßnahmen durchgeführt werden, dann sind die Tourismusbetriebe für ihre Hauptkunden nicht mehr erreichbar. Dies führt zu einem schweren Schaden für die spezialisierten Tourismusbetriebe der Region. Es besteht die Sorge, dass einige das Jahr 2024 mit einem deutlich reduzierten Geschäft nicht überleben werden. Bereits die Ankündigung hat zu mehreren Stornierungen von Gästen bei der Villa Löwenherz geführt, der Verlust überschreitet nachweislich bereits 10.000 Euro.

Die Rechtswidrigkeit der Maßnahmen begründen wir wie folgt:

Ein Verkehrsverbot für Krafträder an Wochenenden von Freitag bis Sonntag und an allen Feiertagen in der Zeit von April bis Oktober ist unverhältnismäßig. Eine Unfallhäufung besteht an keiner der betroffenen Strecken und es wurde im Vorfeld nicht getestet, ob mildere Maßnahmen wie Geschwindigkeitsbeschränkungen und Polizeikontrollen bereits zu einem zufriedenstellenden Ergebnis führen.

Ein Verkehrsverbot für Krafträder führt zu Ausweichverkehren. Die Motorradfahrenden werden die gesperrten Strecken umfahren und der Verkehr sich dadurch auf andere Strecken verlagern. Die zu fahrenden Umwege führen neben der Zunahme von Zeit und Weg für den Motorradfahrenden auch zu einem Anstieg der Emissionen. Neben den bereits genannten Punkten ist ein Fahrverbot auf Grundlage des eingetragenen Standgeräusches zusätzlich noch aus anderen Gründen nicht umsetzbar und zielführend:

• Das Standgeräusch ist ein theoretischer Wert, um den Behörden eine Möglichkeit zu geben, festzustellen, ob eine Manipulation des Fahrzeuges vorliegt. Dieser Wert wird im Stand in unmittelbarer Nähe des Fahrzeuges gemessen. Die für die Polizei schwerer zu messenden Fahrgeräusche haben mit dem Standgeräusch nichts zu tun und liegen in aller Regel deutlich darunter.

• Für die Einführung eines Fahrverbotes auf Basis des eingetragenen Standgeräusches und einseitig für Krafträder gibt es in Deutschland keine gesetzliche Grundlage.

• Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hat die Unverhältnismäßigkeit einseitiger Fahrverbote für Motorräder im Verfahren zum Aktenzeichen OVG 1 S 47/22 bestätigt.

Wir wenden uns jedoch nicht gegen das ganze Pilotprojekt, sondern nur gegen die Teile, die unserer Ansicht nach problematisch sind.

Hier geht es zur Online-Petition