Leserbriefe an Treffpunkt Motorroller

Es gibt tatsächlich, zusätzlich zu den Kommentaren im Blog, auch noch Zuschriften per Mail.

Oft werden Fragen zum Yamaha X-Max gestellt, oder es gibt nur ein kurzes Feedback. Interessant war auch zu erfahren, dass es eine Motorradvereinigung für schwule Biker gibt, und die Frage an mich gerichtet, ob ich auch eine schwule Motorrollervereinigung kennen würde. Ganz ehrlich nein, wahrscheinlich weil Heteros und Schwule Rollerfahrer gerne auch zusammen fahren. Warum denn auch nicht?

Nun habe ich einen Leserbrief im Oktober erhalten, den ich gerne veröffentlichen möchte. Nach Rücksprache mit dem Schreiber werden hier sein Name, Herkunft und Veranstaltungsort unkenntlich gemacht!

Nun viel Spass beim lesen. Auf Eure Meinung bin ich gespannt!


Moin Uwe,

Mein Name ist F.T und ich bin des öfteren auf Deinen Seiten zu Gast und lese u.a. immer die Berichte über die Touren, die Du mit anderen Rollergruppen fährst.

Dabei fällt mir immer wieder Deine loyale Art zu schreiben auf und es macht Spaß, von Deinen Erlebnissen zu lesen.

Meine Leidenschaft für das Rollerfahren ist erst vor 5 Jahren “ausgebrochen”. Hier in der Pxxxx gibt es nicht so sehr viele Gleichgesinnte – oder ich habe sie noch nicht gefunden.

Um nicht immer alleine unterwegs zu sein habe ich Hilfe zur Selbsthilfe betrieben und über Zeitungsanzeigen, Internetforum und Aushängen im hiesigen Motorradladen die “Rollerfreunde Pxxxx” ins Leben gerufen.

Der Erfolg war relativ mäßig und hat bis jetzt nur 5 aktive und 4 irgendwie immer kranke Rollerpiloten ergeben.

Bis jetzt gibt es nur unsere Mailadresse und einen Chat bei “Signal” und “whats app” zur Verständigung.

Ich würde auch gerne mal mit anderen Gruppierungen die eine oder andere Tour fahren bin aber jetzt absolut entmutigt, denn:

Ich habe im Sommer das erste mal an einem Rollertreffen teilgenommen. Es fand in der Rxxxx statt und ging über eine gute Woche. Ich selbst war nur für zwei Tage angemeldet und war schon am ersten Tag bedient!!!!

Ich habe eine genaue Vorstellung vom Rollerfahren, soll heißen, cruisen über Bundes- und Landstraßen im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben auch mal mit Zeit, nach links oder  rechts der Straße zu schauen.

Aber was ich dort erlebt habe, war das genaue Gegenteil. Es gab vor Beginn der Tour kein Briefing o.ä. und die generellen Vorgaben für Fahren in der Gruppe, wie z.B. ein absolutes nogo für Überholen in der Gruppe, waren scheinbar gänzlich unbekannt. Und wenn der Führende mindestens 100 km/h fährt, ist uns beiden wohl klar, wie schnell der Rest der Truppe unterwegs ist … und das auf fremden Straßen mit teilweise haarigen Kurven.

Ich wohne hier in unserem beschaulichen B.W. in einer Siedlung mit 30er Zone und schicke jedem unverständliche Blicke hinterher, der sich nicht daran hält.

Und dann kann es ja wohl gar nicht sein, dass ICH in einer fremden Gegend mit 80 Sachen in mir fremde Ortschaften rase, nur um den Anschluß nicht zu verlieren und zu schauen, wo wird denn wohl abgebogen etc.

Es ist auch nicht verwunderlich, dass es im hinteren Teil der Gruppe zu zwei (Gott sei Dank) kleineren Unfällen kam, die aber vorne in der Gruppe gar nicht bemerkt wurden.

Und als Highlight des Tages fragt mich ein Teilnehmer, der mich überholt hatte, abends beim Essen: sag mal, Du hast doch so einen großen Roller (650er Burgmann), läuft der nicht schneller ????  Absolutes Unverständnis meinerseits, denn ich war im Mittelfeld mit über 100 km/h auf der Landstraße unterwegs.

Abschließend sei gesagt, für mich war das eine negative Lehrstunde für Fahren in einer großen Gruppe und am nächsten Tag bin ich wieder nach Hause gefahren. 

Vielleicht habe ich auch einfach einen schlechten Tag erwischt; möglicherweise … das macht aber die Sache an sich auch nicht besser.

So Uwe, und  nun zu Dir 🙂

Du bist doch auch oft in großen Gruppen unterwegs.Wie sind Deine Erfahrungen?

Deine Berichte lesen sich immer so schön 🙂  Ist das wirklich immer so?

Ich überlege hin und wieder, vielleicht mal bei einer Tour mit dem HHCN in der nächsten Saison teilzunehmen.

Du wirst aber sicher verstehen, bei meinen Erfahrungen bin ich etwas “gehandicapt”.

Ich verstehe mich selbst nicht als Langsamfahrer oder sowas, aber beweisen muss ich niemanden etwas.

So,  jetzt reicht es aber auch 🙂

Schon jetzt vielen Dank für Deine Geduld beim Lesen

Grüße aus der Pxxxx

F.T.


Ich sag dem Schreiber schon einmal Danke. Meine ausführliche Meinung zu dem Thema hab ich ihm bereits mitgeteilt. Ich bin auf eure Meinung gespannt! Entweder hier im Kommentar oder per E-mail. 🙂

4 Gedanken zu „Leserbriefe an Treffpunkt Motorroller“

  1. Wenn es für den mir ja unbekannten Rollerfahrer entfernungsmäßig kein Problem ist in den Raum Hamburg, Schleswig Holstein zu kommen, sollte er unbedingt einmal zu Testzwecken bei den Alter-Rollern oder beim Honda Helix Club Nord als Gastfahrer dabei sein. Gerade mit seiner 650er Burgmann ist er beim Honda Helix-Club bestimmt an der richtigen Adresse. Sowie der Tourenplan für 2024 ins Netz gestellt wird sollte er sich da einmal schlau machen. Von mir unbekannterweise herzliche Grüße an Burgmann-Fahrer
    Jürgen

  2. Ich bin viele Jahre mit Motorrollerfahrern, gelegentlich auch mit Motorradfahrern gefahren und habe diese Probleme nie kennengelernt. Es kommt einfach auf einen erfahrenen und umsichtigen Tourguide an.
    In einer grösseren Gruppe ist man als Guide i.d.R. vorne nicht mit 100 km/h unterwegs, da der letzte Fahrer dann 120 km/h fahren muss um nicht abgehängt zu werden.
    MIt 80 km/h in die Ortschaft ist ebenfalls nicht ok.

    Gruß Ralf

    1. Moin Ralf, genau darum geht es dem Schreiber. Du bist nun sehr viel unterwegs und sehr routiniert. Auch ich bin seit Jahren mit den Alster-Roller oder dem HHCN viel auf Tour. Da lernt man, dass es einen großen Unterschied macht allein zu fahren oder in der Gruppe. Der Leserbrief stammt eben von so einer wilden Gruppe wo sich Solisten zusammengefunden hatten. Einen davon kenne ich persönlich, der führt gerne, kann es aber nicht…

Jetzt mal die Meinung sagen! Hat Dir dieser Artikel gefallen?