Erfahrungsbericht nach 15.000 KM mit dem Yamaha X-Max 300

Mir geht es in diesem Bericht um meinen persönlichen, subjektiven Eindruck nach genau 15 Monaten und 15.000 km mit dem Yamaha X-Max 300. Die Grunddaten des X-Max 300 sind über Yamaha direkt zu bekommen.

Ich fahre monatlich ca. 400 km als Arbeitsweg fast ausschliesslich auf der Landstrasse. In den letzten 15 Monaten habe ich maximal 3 Monate wegen schlechtem Wetter den X-Max 300 zu hause stehen lassen.

Wie man also sehen kann, fahre ich viel nebenbei mit dem Motorroller. Kleinere Ausflüge und längere Touren waren und sind angesagt. Einen Teil davon habe ich hier im Blog dokumentiert.

Der Roller hat mit mir und Bekleidung so ca. 110 kg zu transportieren und meine 186 cm Körpergröße bieten einen klasse Luftwiderstand.

Trotzdem verbraucht der Yamaha jetzt im Sommer nur Durchschnittlich ca. 2,9 l auf 100 km. Auf der Autobahn und ähnlichem muss man 0,2 l mehr rechnen. Ab Herbst werden es, bedingt durch das kalte Wetter, wieder so um die 3,3 l sein. Ich finde, dass ist ein guter Wert für 300 ccm und 28 PS.

Was mir wirklich sehr oft fehlt ist eine Feststellbremse und ich kann nicht verstehen, warum erst bei Rollern ab 400 ccm, eine Feststellbremse verbaut wird. Denn ein leicht abschüssiger Hang lässt den Scooter rollen und nur mit viel Kraftaufwand bleibt man im Stand. Wer in dieser Position versucht z.B. Handschuhe anzuziehen, versteht was ich meine.

Das Fach unter dem Fahrersitz ist tatsächlich etwas kleiner als unter dem Soziussitz. Leider bekommt man dadurch unter die Sitzbank nur einen Jet- und einen Integralhelm unter.

X-max 300 auf Tour. 50 l Vol. Tasche von Louis, wetterfest. Topcase mit 39 l Vol., Sitzbankgepäckfach 45 l Volumen. Gelkissen, für den zarten Hintern…

Ich habe tatsächlich hinten auf der Erstbereifung immer noch ca. 3 mm Profil! Bei mir sind die lausigen Michelin City Grip installiert. Die sind bei Feuchtigkeit etwas für Lebensmüde. Werde also beim ersten Reifenwechsel auf ein anderes Fabrikat zurückgreifen. (Erfahrungsbericht Continental ContiScoot)

In der Spitze schafft der X-Max 300 lt. Tacho 145 km/h, da müht er sich aber auch mit mir ab. Locker schafft er es bis 130 km/h, danach ist die Luft raus. Den Sprint von 0 auf 100 km/h schafft er in knapp 10 +/x Sekunden.

Mit dem X-Max 300 war ich auch schon längere Strecken auf Autobahnen oder Schnellstrassen unterwegs, der Motor klingt auch dort unter hoher Leistung immer angenehm. Es sind kaum Vibrationen zu spüren. Ich habe noch einen Spoiler am Windschild (dieses steht bei mir in der oberen Stufe) angebracht. Der Wind- und Wetterschutz ist OK, aber nicht überragend.

Winter Edition
Der X-Max 300 mit Griffheizung und effektiven, befestigten Wind- und Wetterschutz. Am Windschild ist ein Spoiler befestigt für besseren Windschutz.

Ich bin mit dem Fahrwerk sehr zufrieden. Gerade bei Kurvenfahrten oder schnellen Fahrten strahlt dieses Ruhe und Sicherheit aus. Wobei ich mit den YSS Stoßdämpfern nicht ganz glücklich bin. Aber vielleicht bin ich auch einfach zu schnell in den Kurven mit dem X-Max unterwegs. Der X-Max 300 liegt sonst aber satt auf der Strasse. Nur die Sitzposition ist für einen langen Menschen wie mich (186 cm) Käse. Ich kann mit dem Gesäss nicht weit genug nach hinten rutschen, da werde ich von der Lendenstütze zu früh gestoppt. Ob der Komfortsitz oder der Besuch beim Sattler besser ist, wird sich zeigen.

Bisher lief der X-Max 300 Pannen frei! Bis auf den klapprigen Drehknopf für Zündung und Co. ist alles sehr gut verarbeitet.

Yamaha X-Max 300

Die Inspektionskosten sind durchschnittlich, wahrscheinlich sind diese für die nächsthöheren Klassen auch teurer.

1000 Inspektion EUR 209,70 (inkl. zweiten Funkschlüssel)
5000 Ölwechsel EUR 46,25
10000 Inspektion EUR 252,10
15000 Ölwechsel EUR 48,70
20000 Inspektion EUR 843,50

Sage und schreibe EUR 843,50 für die 20.000er Inspektion. Bei Dumke & Lütt in Hamburg. Was habt Ihr denn für Eure 20.000er bezahlt?

Fazit (nach 22.000 km): Mit dem Yamaha X-Max 300 fällt man auf, seine Optik findet unterwegs viele Fans. Wer diesen Sport-Scooter auch zum längeren Reisen nutzen möchte, der muss ein paar Abstriche machen. Meine längsten Touren waren ins Weserbergland + Sauerland mit Touren vor Ort. Das waren jeweils so um die 1300 km oder mehr, die der X-Max 300 ohne murren und Anstrengungen durchgezogen hat.

Auch Fahrten in den Bergen (Weserbergland, Harz, Sauerland) hat er gut gemeistert! Allerdings stößt er aufgrund seiner 28 PS in seinem Anzug am Berg an seine Grenzen. Dann geht es nicht mehr flott bergauf, sondern schön gemütlich. Erwähnenswert ist, wie gut der X-Max 300 in die Kurven geht, kleine enge Kurven meistert er durch seinen tollen, ausbalancierten Schwerpunkt meisterlich! Bei den Bergabfahrten könnte die Vorderradbremse besser sein. Da wünscht man sich dann doch die zweite Bremsscheibe wie beim X-Max 400.

Der Scooter ist für die Stadt und für die Tour übers Land hervorragend geeignet. Mich begeistert er immer noch jeden Tag.

In einem vorherigen Blog habe ich bereits die beiden Yamaha X-Max 300 und X-Max 400 verglichen.

Zubehör von meinem X-Max 300 zum Verkauf

Ihr habt Fragen oder möchtet Eure Erfahrung mit dem X-max 300 mitteilen? Gerne! Nutzt dafür die Kommentarfunktion.

Abfahren mit dem Scooter

Yamaha X-Max 300 vs. Yamaha X-Max 400

Ich hatte das große Glück einen X-Max 400 als Leihfahrzeug zu bekommen. Und konnte so direkt den größeren Bruder des X-Max 300 fahren.

Yamaha X-Max 300 in Phantom Blue

Was mir am X-Max 400 gefiel:

  • Leistungsstarker Motor
  • Effektive Beschleunigung
  • Bessere Handlichkeit in engen Kurven
  • Stabilere Strassenlage
  • Top Bremsen, vorne zwei Scheibenbremsen, auch hintere Scheibenbremse verzögert besser als beim X-Max 300

Was mir am X-Max 400 nicht gefiel:

  • Ruppiger Motor. Mein erster Gedanke war: Ein rauher Geselle!
  • Starke Vibrationen des Motors, bei allen Geschwindigkeiten
  • Lastwechsel besonders bei niedrigen Geschwindigkeiten wie z.B. im Stadtverkehr, besonders ausgeprägt und unangenehm.

Der Anzug des Motors ist schon toll. Das macht er so souverän, dass man erst an den Scheinwerfer des nachfolgenden Verkehr merkt, wie schnell der Roller los ging.

Der Motor hat 5 PS mehr als der 300er X-Max. Trotzdem bewegt er die 30 Kilo Mehrgewicht locker und hat eben im direkten Vergleich beim beschleunigen und in der Endgeschwindigkeit die Nase vorne. Am Gashahn des 300er muss man mehr ziehen um vorwärts zu kommen.

Die 210 kg kleben auf dem Asphalt und die sehr guten Bremsen wünscht man sich auch für den 300er. Subjektiv habe ich das Gefühl, dass der 400er auch besser abfedert. Das 13 Zoll Hinterrad ist sehr angenehm gerade in engen Kurven oder im Stadtverkehr.

Was gar nicht geht ist der rauhe Motor, der den Roller und seinen Fahrer ordentlich sein Befinden durch gibt. Und das in allen Drehzahlen.

Alles in allem ist der 400er für mich der bessere der beiden X-Maxe. Allerdings ist der Preisunterschied von fast EUR 1000,00 nicht gerechtfertigt.

Denn in der 400 ccm Motorklasse muss sich der X-Max 400 mit einigen sehr guten Rivalen messen lassen. Da fallen mir spontan der Suzuki Burgmann 400, Kymco New Downtown 350, Kymco Xciting 400, Piaggio 350 Beverly, Maxsym 400 und der BMW C400X ein.

Ebenfalls alles sehr potente 400er, viele sogar mit gutem Reisepotenzial. Davon sind die X-Mäxe leider etwas weiter entfernt. Die Sitzposition ist nicht für sehr lange Strecken geeignet. Mit dem Motor gibt es keine Probleme, der 300er X-Max hat seine 105 kg schwere Fracht ohne große Anstrengungen durch den Harz und das Weserbergland gebracht.

Wer wie ich mal höher bei den Kraftrollern aufsteigen will, dem sei die Klasse ab 500 ccm empfohlen. Mehr Hubraum und mehr PS bewegen dann doch mehr. Leider auch die Kosten…

Zubehör vom meinem X-Max 300 zum Verkauf